Galápagos! Zu Recht tragen die Inseln den Beinamen „ Verzaubert“ oder „tropisches Paradies“.
Eine Woche lang konnte ich mich verzaubern lassen von den beeindruckenden Inseln, den wundervollen Tieren und den tiefen Eindrücken, die ich erfahren durfte und die mich sicherlich für lange Zeit begleiten werden.
Es ist erstaunlich wie sehr sich die Inseln und ihre Bewohner voneinander unterscheiden. Alle sind sie vulkanischen Ursprungs, aus dem Ozean geboren. Ursprünglich karge schwarze Felsen, leblos. „Hot Spots“ nennt man solche vulkanisch aktiven Zentren, die durch immer neue Ausbrüche, die kleinen Felsen wachsen ließen, skurrile Formen bildend langsam die beeindrucken Landschaften der Inseln formten.
Dann kam das Leben. Übers Wasser und mit dem Wind kamen Pflanzensamen. Auf Baumstämmen treibend landeten Leguane. Futter suchend fanden Robben und Schildkröten durchs Wasser und Vögel durch die Lüfte die kleinen „ Brücken“ zu den Inseln
Diese sind dennoch isoliert genug, dass fast jede Insel ihre eigene Art hervorgebracht hat.
Sich den natürlichen Gegebenheiten der Inseln anpassend, veränderten sich die Tiere. Immer weiter mussten sie sich spezialisieren um der größer werdenden Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein und sich behaupten zu können. Schließlich entwickelten sich die Finken, Schildkröten und auch die Pflanzen so weit auseinander, dass sie nicht mehr in der Lage waren sich mit ihren ehemaligen Artgenossen fortzupflanzen. Neue Arten waren entstanden.
Viele dieser Tiere und Pflanzen sind endemisch, nirgendwo auf der Welt sind sie also zu finden, außer auf den Galápagosinseln.
Die wendigen Seehunde im Wasser herumtollend oder faul am Strand herumliegend sah ich aus nächster Nähe. Mit ihnen zu tauchen und zu schnorcheln war eines der intensivsten Erlebnisse in der vergangenen Woche.
Die Blaufußtölpel, Fregattvögel, Flamingos und die Albatrosse, waren beim Nisten, beim Paarungstanz und beim Nestbau zu beobachten.
Die zahlreichen Leguane konnte ich beim tauchen und Revierkämpfen bestauen. Sehr beeindruckend waren die riesigen und alten Landschildkröten. Unter Wasser bot sich ein herrlicher Anblick. Jeden Tag hatten wir die Chance zu schnorcheln, einen Tag konnte ich sogar tauchen gehen. Nur mit wenigen Zentimetern abstand tauchte ich mit Haien, schwamm mit Schildkröten und eleganten Riesenrochen.
Richtig Entspannen konnte ich mich bei strahlendem Sonnenschein auf dem Deck oder am Strand liegend oder Abends die unedliche weite des Ozeans unter klarem Sternenhimmel genießend.
Einen kleinen Schock erlebten wir am Mittwoch, als der Motor unserer Yacht, der„Rumba“, ausfiel. Nach einigen hoffnungslosen Reparaturversuchen, wurde unsere Gruppe aufgelöst, wir wurden umgesiedelt auf andere Boote, um unsere Reise fortsetzen zu können. Obwohl die Yacht auf der ich die letzten drei Tage verbracht habe größer und um einiges luxuriöser war, vermisste ich die familiäre, angenehme Atmosphäre auf der Rumba.
Ein Paradies eben. Jedoch ein bedrohtes! Zahlreiche Tierarten sind schon ausgestorben, die Siedlungen auf den Inseln wachsen genauso schnell wie der Tourismus. Eine zwielichtige Seite hatte meine Reise also auch. Rasant steigende Flugpreise und Parkeintritte und eine Zulassungsstopp neuer Tourismusboote sind erste Maßnahmen der ecuadorianischen Regierung um die Zerstörung dieses empfindlichen Ökosystems aufzuhalten.
Man kann nur hoffen, dass sich ein Gleichgewicht zwischen ökonomischen und ökologischen Interessen für das Galápagos-Archipel einstellt und dieses Paradies erhalten werden kann!